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Vom Hobby zum Vollzeitjob – fünf Regeln für Ihren Erfolg

Blog
Veröffentlicht von Incomedia in Erfolgsgeschichte · Donnerstag 26 Sep 2019
Wir alle wünschen uns Erfolg. Wir freuen uns, wenn wir Ziele erreichen und hören oder lesen gern Storys von Personen, die es geschafft haben. Oft denken wir aber nicht daran, dass hinter jeder Erfolgsstory auch viel Arbeit, Engagement und Verzicht stehen. Bis zur Freude und zum Gipfel ist es ein langer Weg voller Opfer, die uns letztendlich den „Siegesmoment“ aber noch mehr auskosten lassen.
 
Sabrina Bertazzo weiß das sehr gut, denn sie hat hart gearbeitet, um ihr Hobby in einen Vollzeitjob zu verwandeln. Wir haben mit ihr darüber gesprochen.

Hallo Sabrina, erzählen Sie uns zu Beginn doch etwas über sich.

Hallo! Ich heiße Sabrina, online nenne ich mich aber Andrea Sachs.
Ich bin 34 Jahre alt, habe Betriebswirtschaft studiert und kurz vor meinem Abschluss ein dreimonatiges Praktikum in London absolviert. Dies mündete dann in einen unbefristeten Arbeitsvertrag und ich habe 10 Jahre im Ausland gelebt.

Als ich 20 war, hatte ich nur ein Ziel: Karriere machen. Also habe ich mir die Ärmel hochgekrempelt, losgelegt und gearbeitet. Viel. Sehr viel. Ich habe mich wirklich sehr aufgeopfert, um dahin zu kommen, wo ich hin wollte. Ich hatte mir zwei Ziele gesetzt: ich wollte einen Manager-Job in einem erfolgreichen Unternehmen und ich wollte viel verdienen. Mit 30 Jahren habe ich beide Ziele erreicht (eine Stelle als Senior Project Manager bei Amazon Europa und ein sechsstelliges Jahresgehalt). Und dann habe ich beschlossen, meine Energien einer Leidenschaft zu widmen: dem Reisen.

Bevor Sie uns von Ihrem Erfolg als „digitale Nomadin“ berichten, erzählen Sie doch bitte kurz etwas über Ihre Arbeit.

ch arbeite im digitalen Bereich und beschäftige mich speziell mit:
  • Digitale Strategien – als Digital Strategist für kleine und mittelständische Unternehmen. Ich beschäftige mich mit sozialen Medien, Branding, Community-Management und Suchmaschinenoptimierung;
  • Schulung: Kurse zu Themen wie Digitalstrategien und Entwicklungsprozesse;
  • Web Writing: Ich schreibe für mich selbst und für andere;
  • Ich bin Content Creator/Influencer/Blogger.

Ende 2017 habe ich mich außerdem dazu entschlossen, einen weiteren Traum zu realisieren, und so habe ich eine kleine Marke für Designer-Schreibwaren ins Leben gerufen. Es geschah fast zufällig und sehr schnell, aber heute ist „Inchiostro and Paper“ (Tinte und Papier) in der dritten Kollektion, die in über 25 Geschäften in Europa verkauft wird, und wir haben Kunden in über 40 Ländern weltweit.

Grundsätzlich wollte ich meinen Lebensstil und meine Philosophie in etwas Konkretes verwandeln, daher basieren alle Produkte von „Inchiostro and Paper“ auf der Idee, das Leben in vollen Zügen zu leben, immer Ihren eigenen Träumen zu folgen sowie Nachhaltigkeit und Respekt für andere und die Natur für zu priorisieren.

Es ist immer noch eine sehr neue Marke, und obwohl alle Gewinne derzeit noch in die kommenden Kollektionen des Unternehmens reinvestiert werden, bin ich sehr zufrieden damit.

Warum haben Sie beschlossen, Ihren bisher aufgebauten Karriereweg zu verlassen und zu reisen?

So genau kann ich das gar nicht erklären, vielleicht, weil ich schon als Kind viel gelesen habe und dabei immer in die Abenteuer meiner Buchhelden eingetaucht bin. Außerdem habe ich mein Leben nie in nur einer Dimension gesehen. Ich habe mir immer ein Leben mit zahllosen Erfahrungen, Orten und Menschen gewünscht. Also habe ich es umgesetzt und werde es auch weiterhin tun. Ich glaube, das Leben ist viel zu kurz, aber auch lang genug, um zwei, drei oder tausend Leben zu leben, wenn man den Mut hat, sich immer wieder neu zu erfinden und auf die Probe zu stellen.

Als ich 20 Jahre alt war es mir wichtig, so viele Fähigkeiten wie möglich zu erlangen und meine Karriere als Unternehmer auszubauen. Mit 30 ging es darum, mich selbst zu testen, um zu sehen, ob meine Fähigkeiten ausreichen. Wer weiß, vielleicht werde ich mit 50 oder 60 Jahren endlich die Bibliothek öffnen, von der ich seit Jahren geträumt habe.

Für das Vorhaben, das eigene Leben zu ändern und aus einem Hobby einen Beruf zu machen, haben wir fünf wichtige Regeln identifiziert. Erstens: Die Analyse, also das Nachdenken darüber, wie man seine Komfortzone verlassen, einen Arbeitsplatz aufgeben und Freiberufler werden kann. Wie verlief dieser Schritt bei Ihnen?

Das Wichtigste in dieser Phase war für mich das Sparen. Etwa zwei Jahre vor dem Schritt habe ich ein Sparkonto eröffnet, auf das automatisch ein Drittel meines Gehalts überwiesen wurde. Das kann jeder, auch wenn man 1.000 oder 500 Euro im Monat verdient. Das weiß ich, weil ich es in den Zeiten vor meinem Traumgehalt genauso gemacht habe, um mir ein Moped zu kaufen (und später ein Auto). Damals habe ich nur 200.000 Lire im Monat verdient, das entspricht heute nur etwas mehr als 100 Euro! Es gibt keine Ausreden. Wer seine Komfortzone verlassen möchte, muss zuerst den Fallschirm vorbereiten, das heißt sparen, damit wir auch noch ruhig schlafen können, wenn es nur stockend anläuft oder gar schief geht.

Zweite Regel: Von der Idee zur Praxis. Wie entsteht der Plan für das eigene Projekt?

Nachdem der Fallschirm fertig ist, sollte man sich Klarheit darüber verschaffen, was man will. Im Prinzip lassen sich diese beiden Dinge auch parallel umsetzen. Ich würde es sogar empfehlen, denn das Sparen fällt leichter, wenn du gleichzeitig von einem konkreten neuen Leben träumst, als wenn du keinen Plan hast. Allen, die herausfinden möchten, was sie sich wünschen und die sich einen geheimen Traum erfüllen möchten, empfehle ich einen Leitfaden, den ich kürzlich geschrieben habe: Make it Remarkable Journal. Dieses Buch ist eine Anleitung mit vielen praktischen Übungen, die dabei hilft, zu verstehen, wo unsere Talente liegen und wovon wir träumen. Außerdem enthält es eine Roadmap für den Weg vom Traum zur Realität.

Kommen wir zur Umsetzung. Dritte Regel: Wie beschaffe ich mir Aufträge, welche Beziehungen brauche ich, welche Vorteile bieten die neuen Technologien …

Fakt ist: Das Internet hat die logistischen Einschränkungen, die es früher gab, fast komplett ausgeschaltet. Noch vor 10 Jahren war mobiles Arbeiten undenkbar, heute ist es überhaupt keine Seltenheit mehr, mit Kunden auf der ganzen Welt zu arbeiten, die man nie persönlich kennen gelernt hat. Ich zum Beispiel arbeite seit vier Jahren mit einem Kunden aus Madrid oder habe mehr als ein Jahr mit einem weiteren aus Hongkong gearbeitet, ohne sie jemals zu treffen. In der digitalen Welt, aber auch darüber hinaus, ist es sehr wichtig, zwischenmenschliche Beziehungen zu pflegen und sich von den Leuten, mit denen man arbeitet, Feedback zu holen. In meinen vier Jahren als „digitale Nomadin“ habe ich nie nach Aufträgen suchen müssen, weil sie dank zufriedener Kunden einfach zugeflogen sind. Am Anfang, vor allem, wenn man noch nicht viel Erfahrung hat, sollte man bescheiden sein und von der Praxis lernen. Ich habe zum Beispiel rund sechs Monate ohne Vergütung gearbeitet und danach für Kleingeld, bis ich mich hinreichend qualifiziert fühlte, ein Entgelt verlangen zu können. Diese „Lehrjahre“ sind zum Beispiel perfekt, wenn man sie in die zuerst genannte Phase der Analyse einbindet.

Vierte Regel: Organisation und Planung. Wie sieht effizientes Zeitmanagement aus?

Das ist eine heikle Frage. Es ist einfach, zum Arbeiten in ein Büro zu gehen, aber allein zu arbeiten, womöglich an traumhaften Orten, ist schon schwieriger. Ich glaube, die für mich perfekte Lösung gefunden zu haben. Ich nutze einen Mix aus analogen und digitalen Tools, mit denen ich die Kontrolle über alle Projekte, Kunden und To-Do-Listen behalte. Seit ich mit einem Bullet Journal arbeite, hat sich mein Leben vollkommen verändert. Endlich habe ich eine Methode gefunden, mit der ich meine To-Do-Listen wirklich effizient überwachen kann und wissen Sie was? Es funktioniert und ich arbeite sie alle ab (früher oder später).

Außerdem nutze ich die „Pomodoro“ methode: 5 Minuten Pause alle 45 Minuten Arbeit. Wenn man am Computer arbeitet, muss man einfach zwischendurch mal aus dem Fenster schauen und die Beine ausstrecken. Ein weiterer toller Trick ist, immer nur ein Browserfenster zu öffnen, bis man sich der nächsten Aufgabe widmet. Es ist unglaublich, wie viel Zeit man verschwenden kann, wenn man sich auf der Suche nach einer Information von einem Link zum nächsten klickt. Manche sperren auch einfach alle Seiten, die sie nicht brauchen, wie zum Beispiel Facebook, Twitter usw. Außerdem empfehle ich, E-Mails in vordefinierten Zeitintervallen zu checken. Ich lese E-Mails beispielsweise nur an drei Tagen in der Woche für jeweils eine Stunde. Last, but not least: Delegieren. Inzwischen ist mein Geschäft gewachsen und ich hole mir Hilfe für Aufgaben, die ich nicht zwingend selbst erledigen muss.

Letzte Regel: wieder Analyse. Wie kann ich regelmäßig prüfen, wie meine Aktivität vorankommt?

Am letzten Tag des Monatswird abgerechnet, zumindest bei mir. Ich untersuche, wie alles gelaufen ist, schreibe meine Rechnungen, kontrolliere die Zahlungsein- und Ausgänge und prüfe, ob alles unter Kontrolle ist. Ich empfehle, dies auch einmal im Vierteljahr und natürlich jährlich zu tun, um zu ermitteln, ob alles wie geplant läuft und um bei Bedarf zu korrigieren.

Welche Tipps würden Sie abschließend allen geben, die sich erfolgreich neu erfinden möchten?

Mein erster Rat: Bildet euch! Ich treffe fast täglich Personen, die ihr Leben verändern möchten, ohne etwas dafür zu tun.

Das funktioniert leider nicht. Sich neu zu erfinden, bedeutet, wie das Wort „neu“ schon sagt, neu starten, neu beginnen, Neues dazulernen oder etwas ganz Neues lernen. Niemand kann sein Leben umkrempeln und dabei dieselbe Person wie vorher bleiben. Darum rate ich immer allen, so viel wie möglich zu lernen. Bildung ist das Wichtigste, ob man 18 oder 50 Jahre alt ist.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, die eigenen Motivationen genau zu verstehen, die den Wunsch nach Veränderung auslösen. Wer keine genauen Vorstellungen davon hat, riskiert, sich selbst und anderen Menschen in seinem Umfeld zu schaden.

Vielen Dank, Sabrina, für Ihre spannende Erfolgsstory, zu der auch Opfer und Regeln gehören, die jeder einhalten sollte, um sein Hobby in einen Vollzeitjob zu verwandeln.

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